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Editorial März 2019

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wie sicher der Schienenverkehr ist, wird von Eisenbahnern oft und zu Recht betont. Insofern ist jedes kritische Ereignis Ansporn für die Verantwortlichen im Bahnbetrieb, das hohe Sicherheitsniveau zu halten und weiter auszubauen. Das gilt umso mehr, wenn Menschen zu Schaden gekommen sind.

Drei Jahre sind seit dem schweren Bahnunfall von Bad Aibling vergangen, vor einem halben Jahr kamen die offiziellen Untersuchungen zum Abschluss. Welche Lehren aus diesem tragischen Ereignis gezogen werden können, ist das Thema unseres Leitartikels. Der Experte für Verkehrssicherungstechnik Prof. Jörn Pachl analysiert darin die Empfehlungen der Bundes­stelle für Eisenbahnunfalluntersuchung zur Verbesserung der Betriebssicherheit.

Über das konkrete Ereignis hinaus verweisen diese Empfehlungen auf die Zusammenhänge von betrieblich-technischer Systemgestaltung und dem Handeln der operativen Personale. Den Fokus auf jenen „menschlichen Faktor“ zu richten und an der Priorität der Sicherheit festzuhalten, das sind Pachls zentrale Botschaften.

An der Schnittstelle von Mensch, Technik und Regelwerk setzen zwei weitere Beiträge zu unserem Themenschwerpunkt an. Tobias Riesbeck, Leiter Stellwerke bei der DB Netz AG, stellt die „Technische Überwachung Fahrweg“ vor. Das für die vielen noch im Einsatz befindlichen älteren Stellwerksbauformen entwickelte System soll eine Rückfallebene für Bediener­fehler bei der Zulassung von Zugfahrten schaffen.

Regelwerke und darauf beruhende Verhaltens­vorschriften werden im besten Fall aus Verständnis und Einsicht befolgt. Wie auf diesem Prinzip eine Kultur der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes aufgebaut werden kann, beschreibt Jérôme Emler, Leiter Arbeits- und Brandschutz bei der DB Regio AG.

Lesen Sie außerdem in diesem Heft: Das Eisenbahn-Bundesamt bereitet sich auf die Umsetzung des 4. Eisenbahnpaketes vor, die RWTH Aachen hat ihre Eisenbahntechnische Lehr- und Versuchsanlage modernisiert, und: Mit „PRiME“ bietet DB Training eine Lösung für das Wissensmanagement, die mobile Mitarbeiter in Bahnunternehmen in der Berufspraxis und beim persönlichen Lernen unterstützt.

Viele Anregungen und Erkenntnisse beim Lesen wünscht

Martin Nowosad
Chefredakteur