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Editorial 05/2007

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

als der DB-Konzern am 29. März zu seiner großen Bilanz-Pressekonferenz lud, war das Who is Who der Finanzwelt anwesend. Eine Gelegenheit für Analysten und Investoren, Informationen über die Finanzlage des DB-Konzerns aus erster Hand zu bekommen.

In der Bilanz-Pressekonferenz stellt die Deutsche Bahn AG ihren Geschäftsbericht vor, wozu sie als Kapitalgesellschaft verpflichtet ist. Sie gibt darin Rechenschaft über das abgelaufene Geschäftsjahr und einen Ausblick in die Zukunft. Anhand der Informationen zur Geschäftslage können zukünftige Investoren oder Aktionäre, aber auch die interessierte Öffentlichkeit, Rückschlüsse auf die zu erwartende Entwicklung des Unternehmens ziehen.

Die interessanteste Zahl ist zunächst der Gewinn. Eine häufig benutzte Form der Betrachtung ist dabei der Gewinn vor Abzug von Steuern und ohne Zinszahlungen oder -erlöse. Auf Englisch: „earnings before interest and taxes“, kurz „EBIT“. Man berechnet ihn, vereinfacht gesprochen, indem man von den Umsatzerlösen den Aufwand für Material und Personal sowie die Abschreibungen abzieht.

Für Investoren ist der operative Gewinn wichtig, weil der Aktienkurs letztlich auch künftige Gewinne widerspiegelt. Analysten greifen oft auf das Verhältnis von Aktienkurs zu Gewinn (Kurs-Gewinn-Verhältnis, KGV) als Richtschnur zurück. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist für Investoren deshalb so wichtig, weil damit Vergleiche zwischen Unternehmen und Vergleiche im Zeitablauf möglich sind. Das gilt sowohl für Unternehmen, die bereits an der Börse notiert sind als auch für solche, die einen Börsengang erst noch anstreben – wie die Deutsche Bahn.

Am Umsatz interessiert Finanzanalysten und Investoren vor allem dessen Entwicklung im Laufe der Jahre. Ist er stark gewachsen, kann man davon ausgehen, dass das Unternehmen auch in Zukunft Wachstumspotenzial hat. Denn das bedeutet in der Regel auch steigende Gewinne. Investoren wollen insbesondere aber auch wissen, wie effizient ein Unternehmen arbeitet. Das heißt, wie viel ein eingesetzter Euro erwirtschaftet hat. Dazu dienen Kennziffern wie der „return on investment“ oder „return on capital“, also die Kapitalrendite. In der Regel wird der operative Gewinn ins Verhältnis zum investierten Kapital gesetzt. Daraus können Analysten Anhaltspunkte dafür gewinnen, ob ein Unternehmen seine Kapitalkosten erwirtschaftet.

Damit die in einem Jahresabschluss präsentierten Zahlen auch wirklich vergleichbar sind, ist eine gemeinsame Sprache nötig. Das regeln die internationalen Buchführungsstandards IFRS (International Financial Reporting Standards).

Nach dem Ergebnis der Bilanzpressekonferenz ist die Deutsche Bahn 2008 bereit für eine Teilprivatisierung. 2006 war das bisher erfolgreichste Jahr der Unternehmensgeschichte. Näheres darüber sowie weitere interessante Informationen finden Sie unter www.db.de.

In diesem Heft setzen wir die Reihe über die Eisenbahnlehrstühle an deutschen Hochschulen fort, diesmal mit der BTU Cottbus. Neben High-Tech-Themen wie E-Supply-Chain-Management und Handy-Ticket finden Sie dort auch Basiswissen zum Rad-Schiene-System, das auch im 172. Jahr deutscher Eisenbahngeschichte noch hochaktuell ist, sowie weitere informative und spannende Themen.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen unserer neuesten Ausgabe.

Mit besten Grüßen
Ihr Redaktionsteam Deine Bahn

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