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Editorial 09/2007

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

bei der Vorstellung der Geschäftsergebnisse für die erste Hälfte dieses Jahres konnte DB-Vorstandsvorsitzender Hartmut Mehdorn am 23. August 2007 in Frankfurt vermelden: „Der Auftrag aus der Bahnreform ist vollständig erfüllt. Die Eisenbahn in Deutschland ist saniert, der Verkehr auf der Schiene nimmt kontinuierlich zu, der Steuerzahler wird entlastet und die Deutsche Bahn AG ist ein verlässlicher Arbeitgeber sowie ein zukunftsfähiges, international aufgestelltes Verkehrsunternehmen. Trotz des Wegfalls von Sonderfaktoren wie der Fußballweltmeisterschaft im vergangenen Jahr und weiter wachsendem Wettbewerbs gelang es auch im ersten Halbjahr 2007, neue Kunden zu gewinnen. Das spricht für die Attraktivität des Angebots. Zuerst haben wir Regio auf einen wirtschaftlich gesunden Kurs gebracht, dann den Fernverkehr und schließlich den Schienengüterverkehr. Jetzt ist auch das Netz auf gutem Weg. Gleichzeitig haben wir mit dem Programm Pro Netz sichergestellt, dass die Qualität und Kapazität der Schieneninfrastruktur mittelfristig gehalten und erhöht wird.“

In den ersten sechs Monaten dieses Jahres erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 15,3 Milliarden Euro. Das entspricht einer Steigerung von 5,8 Prozent bzw. 843 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Umsatzanstieg in der ersten Hälfte dieses Jahres ging dabei fast vollständig auf organisches Wachstum des bestehenden Geschäfts zurück. Das operative Ergebnis stieg um 416 Millionen Euro bzw. 44 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro. Gleichzeitig sind die Brutto-Investitionen um fast 20 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro gestiegen. Die Anzahl der Beschäftigten bei der DB betrug am 30. Juni dieses Jahres rund 231.000 und lag damit um knapp 2.000 höher als noch vor zwölf Monaten. Die Netto-Finanzschulden konnten im ersten Halbjahr um 658 Millionen Euro reduziert werden.

Trotz dieser hervorragenden Unternehmenswerte ebbt die politische Diskussion über den geplanten Börsengang der Bahn, über den der Bundestag vsl. im Oktober abstimmen soll, nicht ab. Von den Gegnern eines Börsengangs – zumindest mit Schienennetz – werden immer wieder massive Wettbewerbsverzerrungen behauptet. Ihre Argumente sind ständiger Gegenstand der Berichterstattung. Die Gründe, die für einen Börsengang mit integriertem Netz sprechen, gehen dabei – sofern sie überhaupt erwähnt werden – häufig unter. Das finden wir schade und haben deshalb Frau Margret Suckale, Deutsche Bahn AG Vorstand Personal, und Joachim Fried, Konzernbevollmächtigter Europäische Angelegenheiten, Wettbewerb und Regulierung, gebeten, uns ihre Sicht zu erläutern. In unserem Leitartikel stellen sie das Thema in das Spannungsfeld „Unternehmerische Ausrichtung des Eisenbahnsektors versus regulatorische Anforderungen.“

Ein weiterer politischer Streitpunkt ist die Forderung der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer nach einem zielgruppenspezifischen Tarifvertrag. Als Fachzeitschrift wollen und können wir keine Stellung zu den unterschiedlichen Verhandlungspositionen im aktuellen Tarifkonflikt beziehen. Wir nehmen die aktuelle Situation jedoch zum Anlass, in dieser und weiteren Ausgaben über Berufsbilder bei der Bahn zu berichten.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen unserer neuesten Ausgabe.

Mit besten Grüßen
Ihr Redaktionsteam Deine Bahn

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