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Editorial 12/2004

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

als Folge politisch gewollten Wettbewerbs ist die Zahl der Unternehmen, die in Europa Eisenbahnverkehrsleistungen anbieten, sprunghaft angestiegen. Allein in Deutschland werden derzeit über 280 Eisenbahnverkehrsunternehmen betrieben. Sehr viele darunter sind erst in den letzten Jahren entstanden. Manche widmen sich dem Personenverkehr oder dem Güterverkehr, manche betreiben beides und wieder andere sind Bauunternehmungen, die ihre Logistikleistungen selbst durchführen wollen.

Dieser Wettbewerb soll unter anderem mehr Verkehr auf die Schiene bringen. Wie aber steht es mit dem erreichten hohen Sicherheitsstandard des Systems Eisenbahn? – Dies ist keine wirkliche Frage! – Jedes Eisenbahnunternehmen muss einen Eisenbahnbetriebsleiter einsetzen, der den sicheren Eisenbahnbetrieb überwacht und diesbezüglich weisungsungebunden die oberste Firmenleitung unmittelbar unterrichtet und berät. Darüber hinaus wacht eine Aufsichtsbehörde über die Einhaltung sicherheitlicher Regeln. Für Eisenbahnen des Bundes ist dies das Eisenbahn-Bundesamt, für nichtbundeseigene Bahnen ist dies der jeweilige Landesbevollmächtigte für Bahnaufsicht.

Die Europäische Union hat sich nunmehr zum Ziel gesetzt, die Eisenbahnsicherheit weiterzuentwickeln und zu vereinheitlichen. Sie hat dazu eine Sicherheitsrichtlinie verabschiedet, die bis spätestens 2006 in nationales Recht umzusetzen ist. In unserem Leitartikel berichtet Fritz Schröder, Leiter Safety System Bahn der Deutschen Bahn AG, über die künftigen sicherheitlichen Anforderungen an die Eisenbahnen der EU.

In den vergangenen Wochen wurde nach längerer Zeit in den Medien wieder heftiger über Inhalt, Sinn und Konsequenzen der Rechtschreibreform diskutiert. Zwei bekannte Verlagshäuser drohten mehr oder weniger heftig damit, wieder zur vormaligen Rechtschreibung zurückzufinden. Dann löste sich das Thema weitgehend wieder auf. Die Kultusministerkonferenz, die trotz heftiger Querelen wohl weiter bestehen wird, hat nunmehr die endgültige Einführung beschlossen. Und irgendwie hat sich das Thema dann wieder gelegt.

Neben den Fragen der Rechtschreibung (entlehnt von richtig schreiben) wird die Diskussion zur Deutschen Sprache besonders emotional geführt, wenn es um den Eingang fremdsprachlicher Elemente in die Alltagssprache geht. In unserer Rubrik „Verband Deutscher Eisenbahnfachschulen“ bringen wir zu diesem Thema einen Artikel unter der Überschrift Denglisch – oder: „Wie man eine wunderschöne Sprache beschädigt“. Sicher wird man auch diesbezüglich die Uhr nicht zurückdrehen können. Wir meinen aber schon, dass man hin und wieder den Gebrauch der Sprache (selbst-) kritisch reflektieren sollte. Die Abhandlung soll in humorig-ernster Art einen Beitrag dazu liefern.

Wir wüschen Ihnen viel Freude beim Lesen sowie für Sie und Ihre Familien ein besinnliches Weihnachtsfest und fürs Neue Jahr alles Gute.

Mit besten Grüßen
Ihr Redaktionsteam Deine Bahn

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