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Japan plant den ersten Hochgeschwindigkeits-Güterzug

Foto: Wikimedia Commons/MaedaAkihiko (Lizenz CC BY-SA 4.0)
Foto: Wikimedia Commons/MaedaAkihiko (Lizenz CC BY-SA 4.0)

In Japan sollen umgebaute Schnellzüge der Shinkansen-Baureihe E3 bald Güter in Hochgeschwindigkeit transportieren. Über entsprechende Pläne der East Japan Railway berichteten übereinstimmend die japanische Tageszeitung Asahi Shimbun und das deutsche Online-Magazin Sumikai.

Bereits seit 2021 werden Güter in Passagierzügen des Shinkansen-Hochgeschwindigkeitsnetzes transportiert, ursprünglich in Reaktion auf den Einbruch der Fahrgastzahlen infolge der Corona-Pandemie. Der neue Zug soll der erste sein, der ausschließlich für diesen Zweck bestimmt ist. Er hat keine Sitze und breitere Türen für das Be- und Entladen.

Hintergrund der Pläne ist eine aktuelle Krise in der japanischen Logistik-Branche, nachdem ein 2024 verabschiedetes Gesetz zur Begrenzung von Überstunden den bestehenden Mangel an Lkw-Fahrpersonal verschärft und zu Kapazitätsengpässen geführt hat.

Der neue Güter-Shinkansen soll unter anderem Luxusgüter, verderbliche Waren und Präzisionsgeräte befördern, da die Züge nicht nur sehr schnell, sondern auch mit wenig Erschütterungen fahren, hieß es aus Unternehmenskreisen.

Der Probebetrieb soll noch in diesem Jahr starten, zum Redaktionsschluss lagen keine Angaben vor, ob es bei diesem Zeitplan bleibt.

Bereits im April hat JR East einen regulären Transportdienst für große Gütermengen unter der Marke „HakoBune“ auf der Strecke Aomori – Tokio gestartet. Dafür werden zwei Wagen eines Passagierzuges der E5-Serie ausschließlich für Frachtzwecke genutzt.

(30.10.2025)