
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder hat Ende September in Berlin eine „Agenda für zufriedene Kunden auf der Schiene“ vorgestellt. Damit sollen die Deutsche Bahn AG und die gesamte Branche grundlegend verändert werden, so das Ministerium. Ziel sei es, die Bahn wieder zu einem verlässlichen Verkehrsmittel zu machen – für Pendler, Reisende und Unternehmen gleichermaßen.
Die Agenda benennt als Ziele mehr Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit, eine stärkere Gemeinwohlorientierung, eine schnellere Umsetzung von Vorhaben und eine wirksamere Steuerung durch den Bund. Das Reformpaket ist in drei Säulen gegliedert, die sich auf die DB, den Bund und den gesamten Sektor beziehen.
Die Allianz pro Schiene und die Dachverbände der Bahnindustrie und des Schienennahverkehrs VDB und BSN begrüßten die Agenda in einer gemeinsamen Erklärung. Die Eckpunkte müssten aber nun zu einer nachhaltigen Strategie konkretisiert werden, so Dirk Flege von der Allianz pro Schiene.
Gleichzeitig sind erste Personalentscheidungen gefallen: Neue Vorstandsvorsitzende der DB wird Evelyn Palla, die seit 2022 die Regio-Sparte des Konzerns leitet. Der Aufsichtsrat hat ihre Berufung bereits bestätigt.
Schnieders Wunschkandidat für den Führungsposten der DB InfraGO, Dirk Rompf, zog sich indes nach massivem Widerstand der Bahngewerkschaft EVG zurück. Rompf war bereits früher bei der DB Netz AG für Großprojekte und Netzplanung zuständig, die Arbeitnehmervertreter machten den Manager daher für den schlechten Zustand der Infrastruktur mitverantwortlich. Der Minister kündigte daraufhin an, dass Amtsinhaber Philipp Nagl seinen Posten behalten darf, der im Konzern als allgemein anerkannt gilt und über den Rückhalt der Gewerkschaft verfügt.
Die Agenda kann auf der Website des BMV abgerufen werden:
www.bmv.de/SharedDocs/DE/Anlage/K/bahn-agenda.html
(26.09.2025)