
Zukunftsträchtige Weichenstellung für den regionalen Bahnverkehr im Norden: Das Land Schleswig-Holstein und die Hamburger Hochbahn AG haben Kreditverträge mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) abgeschlossen, um die Anschaffung neuer Fahrzeuge zu finanzieren. Das teilten die Vertragspartner im Juli mit.
Die Landesanstalt Schienenfahrzeuge (ZUG.SH) erhält einen Investitionskredit von 250 Millionen Euro für den Kauf von 42 hochmodernen Elektrozügen des von Alstom hergestellten „Coradia Max“. Diese Züge werden ab Dezember 2027 auf wichtigen regionalen Strecken zwischen Kiel, Flensburg, Tinglev sowie zwischen Hamburg und Wrist und Itzehoe eingesetzt.
Die ZUG.SH, eine öffentlich-rechtliche Anstalt des Landes Schleswig-Holstein, wurde speziell gegründet, um die Beschaffung von Eisenbahnfahrzeugen für das regionale Schienennetz zu finanzieren und die Fahrzeuge zu verwalten. Es handle sich dabei um eine strategische Entscheidung, die günstigere Kreditbedingungen und eine effiziente Zugverwaltung nach der Abschreibung ermögliche.
Die Landesregierung will mit der Anschaffung einen neuen Standard im öffentlichen Nahverkehr setzen und verspricht sich eine Verbesserung von Reisendenkomfort, Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz. Die neuen Fahrzeuge verfügen über 70 zusätzliche Sitzplätze, stufenlose Mehrzweckbereiche mit barrierefreiem Zugang und sind mit ETCS ausgestattet.
Der EIB-Kredit für Hamburg umfasst 173 Millionen Euro zur Finanzierung von 41 Doppeltriebwagen vom Typ DT6, die im vergangenen Jahr bestellt wurden. Diese Züge sind die neueste Generation der Hamburger U-Bahnen, die ab 2028 sowohl als DT6-F (mit Fahrpersonal) im Bestandsnetz als auch als DT6-A (vollautomatisch, ohne Fahrpersonal) auf der Linie U5 eingesetzt werden sollen.
Die Ausgestaltung des Förderkredits ermöglicht der Hochbahn eine signifikante Zinseinsparung im siebenstelligen Bereich über die gesamte Laufzeit des Kredits hinweg, heißt es in der Mitteilung. Der DT6-Auftrag umfasst insgesamt die Lieferung von bis zu 374 Fahrzeugen und hat ein Volumen von bis zu 2,8 Milliarden Euro. Der Zuschlag für den Auftrag ging ebenfalls an Alstom.
(28.07.2025)