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In Kürze

Rekordeinstellungen bei der Deutschen Bahn – Schienensektor bleibt Jobmotor

Einbau einer "Flüsterbremse" an einem Güterwagen
In der Instandhaltung stellte die DB in 2020 die meisten neuen Mitarbeiter ein (Foto: DB AG/Oliver Lang)

Die Deutsche Bahn hat ein positives Fazit ihrer Personaloffensive gezogen. Bereits Anfang Dezember erreichte der Konzern die selbstgesetzte Zielmarke für 2020. DB-Personalvorstand Martin Seiler und Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer begrüßten die 25.000ste Neu-Mitarbeiterin in einer Videokonferenz – die 23-jährige hat bei DB Kommunikationstechnik in Köln als Elektronikerin angefangen.

Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 800 Fachkräfte der Fachrichtung Elektronik eingestellt. Die größte Gruppe bei den Neueinstellungen bildeten Fahrweg- und Fahrzeuginstandhalter, gefolgt von Triebfahrzeugführern, Servicepersonalen, Ingenieuren und IT-Experten. „Während andere Firmen Stellen abbauen, investiert die Bahn mitten in schwierigen Zeiten weiter in Personal genauso wie in Züge oder in Bahnhöfe“, bekräftigte Personalvorstand Seiler. „Die Mobilitätswende geht nur mit Menschen.“

Mitarbeiter/-innen mit Mund-Nasenschutz auf einem Bahngleis
Foto: DB AG/Oliver Lang

Nicht nur bei den Neueinstellungen, sondern auch bei der Mitarbeiter­zufriedenheit konnte der DB-Konzern in 2020 einen Bestwert verzeichnen. Geschäftsfeld- und unternehmensübergreifend verbesserte sich der Zufrieden­heitsindex nach einer konzerninternen Umfrage auf den Wert von 3,9 von 5 möglichen Punkten. Das sind 0,2 Prozentpunkte mehr als zum Zeitpunkt der letzten Befragung in 2018. Dreiviertel der befragten Beschäftigten zeigten sich stolz auf die DB als Arbeitgeber, zwei Drittel blicken optimistisch in die Zukunft. Der DB-Vorstandsvorsitzende Richard Lutz sieht in den Ergebnissen eine Bestätigung für den mit der Dachstrategie „Starke Schiene“ eingeschlagenen Kurs. Die Bahn gehe nun mit einem großen Rückhalt in das neue Jahr, so Lutz.

Anlässlich des erneuten harten Lockdowns im Dezember hat der Konzern­betriebsrat in einer Erklärung betont, dass alle Berufe bei der Bahn systemrelevant seien. Der Betriebsratsvorsitzende Jens Schwarz erinnerte an die Gefahren, die Mitarbeiter im Kundenkontakt dabei aktuell ausgesetzt sind, zum Beispiel bei der Durchsetzung der Corona-Regeln in Zügen und an Bahnhöfen. Er rief die Belegschaft zu mehr Zusammenhalt und die Öffentlichkeit zu mehr Respekt gegenüber Bahn-Beschäftigten auf. Zugleich sprach sich Schwarz für eine Fortsetzung der Personaloffensive in 2021 aus.

Insgesamt zeigte sich der Arbeitsmarkt im Schienensektor trotz Corona-Krise stabil, wie die im Dezember veröffentlichten Ergebnisse einer Umfrage des Karriere­portals SchienenJobs gezeigt haben. Demnach plant jedes zweite Unternehmen in der Branche, in diesem Jahr neue Mitarbeiter einzustellen. In 2019 war die Zahl der Beschäftigten um 4 Prozent auf knapp 269.000 gestiegen. Die größte Gruppe der im Sektor Beschäftigten war bei den Verkehrsunternehmen tätig (43 Prozent), gefolgt von Infrastruktur und Bahnbau (37 Prozent) und der Fahrzeugindustrie samt Zulieferern (23 Prozent).